Gewerbe Gebäude

Die gewerbliche Immobilie ist das Zentrum Ihres Erfolgs und Ihrer beruflichen Existenz. Egal ob Lagerhalle, Arztpraxis, Ladenlokal, Werkstatt oder Bürogebäude, kommen die gewerblich genutzten Räumlichkeiten zu Schaden, zieht dies oft nicht nur kostspielige Konsequenzen nach sich, sondern kann schlimmstenfalls den gesamten Betriebsablauf gefährden. Besteht kein ausreichender Versicherungsschutz, muss der Immobilienbesitz die gesamten Kosten eigenständig tragen.


Wer benötigt eine gewerbliche Gebäudeversicherung?

Jeder Gebäudebesitzer weiß: Schäden infolge von Feuer, Leitungswasser sowie Sturm und Hagel können kostspielige Konsequenzen nach sich ziehen.

 

Verzichtet der gewerbetreibende Hauseigentümer auf die Gebäudeversicherung, muss er die entstandenen Kosten im Schadensfall selbst tragen. Um die betriebliche Existenz nicht aufgrund eines mangelnden Versicherungsschutzes aufs Spiel zu setzen, gehört die Gebäudeversicherung daher in das Versicherungsportfolio eines jeden Hausbesitzers. Die gewerbliche Gebäudeversicherung richtet sich jedoch ausschließlich an betrieblich genutzte Gebäude. Hier wird unterschieden zwischen rein gewerblich genutzten Immobilien und Gebäuden, die sowohl privat als auch betrieblich genutzt werden.

 

Rein gewerblich genutzte Gebäude

 

Gebäude, die zu ausschließlich unternehmerischen Zwecken genutzt werden, sollten durch eine gewerbliche Gebäudeversicherung abgesichert werden. Um ein rein betrieblich genutztes Gebäude handelt es sich immer dann, wenn die gesamte Fläche der Immobilie im Rahmen der gewerblichen Tätigkeit genutzt wird. Dabei kann es sich sowohl um Büroräume, Lagerhallen, Verkaufsfläche als auch Arztpraxen oder Werkstätten handeln.

 

Zu mindestens 50% gewerblich genutzte Wohngebäude

 

Auch für Immobilien, die zu mindestens 50% gewerblich genutzt werden, empfiehlt sich eine gewerbliche Gebäudeversicherung. Im Gegensatz zu rein gewerblich benutzten Gebäuden wird die Immobilie hier auch teilweise zu privaten Zwecken genutzt, beispielsweise als Wohnhaus. Aber Vorsicht: Werden nicht mindestens 50% der Fläche gewerblich genutzt, muss eine private anstelle einer gewerblichen Gebäudeversicherung abgeschlossen werden.


Welche Risiken deckt die betriebliche Gebäudeversicherung ab?

Wird ein Schaden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel verursacht, deckt die gewerbliche Gebäudeversicherung alle anfallenden Kosten bis zur vereinbarten Deckungssumme ab.

 

Abhängig von Tarif und Versicherer, können neben den oben genannten Gefahren auch weitere Risiken abgedeckt oder auf Wunsch miteingeschlossen werden. Hierzu zählen beispielsweise Elementarschäden oder eine Glasversicherung. Durch die Versicherung abgesichert sind neben dem Firmengebäude in der Regel auch Einbauten wie Heizungen oder sanitäre Installationen.

 

Feuer (Brand, Explosion, Blitzschlag)

 

Explosionen, Brände und Blitzschläge sind oft unvorhersehbar und für gewöhnlich mit fatalen Schäden verbunden. Neben den Wiederinstandsetzungskosten kommt die betriebliche Gebäudeversicherung auch für Folgeschäden, aufgrund des Löschwassers sowie für Aufräumungs- und Abbrucharbeiten auf.

 

Leitungswasser

 

Kommt eine Leitungswasserleitung zu Schaden, kann das austretende Leitungswasser nicht nur zu massiven Schäden am Geschäftsinhalt (die Kosten werden hier von einer Inhaltsversicherung übernommen), sondern auch am Gebäude selbst führen. Die Gebäudeversicherung übernimmt den Schaden.

 

Sturm und Hagel

 

Zieht ein Sturm auf, kann es leicht zu Beschädigungen am Dach oder am Gebäude selbst kommen. Die Kosten infolge eines Sturms werden von der gewerblichen Gebäudeversicherung abgedeckt. Für Schäden an Fenstern und anderen Glasoberflächen muss jedoch eine Glasversicherung miteingeschlossen werden.


Ergänzende Leistungen der Gebäudeversicherung

So individuell wie das Unternehmen und das zu versichernde Gebäude, so individuell sind auch die anfallenden Risiken.

 

Aus diesem Grund deckt die gewerbliche Gebäudeversicherung in der Regel nur die Grundrisiken Feuer, Leitungswasser, Hagel und Sturm ab. Durch Zusatzleistungen lässt sich dieser Schutz jedoch bei den meisten Versicherern nach Bedarf erweitern. Untenstehend werden die wichtigsten Erweiterungen der gewerblichen Gebäudeversicherung aufgeführt.

 

Elementarschäden

 

Überschwemmungen, witterungsbedingter Rückstau, Schneedruck, Lawinen, Hochwasser und Erdbeben – bei all diesen Risiken handelt es sich um Elementarschäden, welche nicht im standardmäßigen Leistungsumfang der Gebäudeversicherung enthalten sind. Unternehmern, welche ihren Betriebsstandort in einem von Naturkatastrophen besonders gefährdeten Gebiet haben, wird es empfohlen, Elementarschäden zusätzlich in ihrer Police zu inkludieren. Dieser Zusatzbaustein deckt anfallende Kosten, wie zum Beispiel Wiederinstandsetzungskosten oder Abbruch- und Aufräumungsarbeiten, die in Folge eines Elementarschadens aufkommen.

 

Glasversicherung

 

Ganz gleich ob normales Fenster oder großes Glasschaufenster – die standardmäßige Deckung der Gebäudeversicherung ohne inkludierte Glasversicherung übernimmt nicht die Kosten eines Glasbruchs. Allerdings ist eine Glasbruchversicherung gerade für Gebäude mit großen verglasten Flächen, wie zum Beispiel Schaufenster oder weitflächige Glasfassaden, unverzichtbar. Aber auch für Unternehmer, welche die Kosten eines Glasbruchs im Schadensfall nicht selbst tragen können oder wollen, empfiehlt es sich, den Versicherungsschutz der Gebäudeversicherung mithilfe eines optionalen Zusatzbausteins, um eine Glasversicherung zu ergänzen.

 

Weitere Zusatzleistungen

  • Aufräum-, Abbruch- und Absperrkosten, bewegungs- und Schutzkosten, Feuerlöschkosten
  • Isolierungskosten
  • Sachverständigenkosten
  • Bruchschäden an Ableitungs- und Zuleitungsrohren auf dem Versicherungsgrundstück
  • Bruchschäden an Ableitungs- und Zuleitungsrohren außerhalb des Versicherungsgrundstückes (gilt zu prüfen, da nicht immer mitversichert)
  • Schäden an der Fassade, dem Dach und allen im Gebäude fest angebrachten Gegenständen

Was macht die Kosten einer gewerblichen Gebäudeversicherung aus?

Die Höhe der Prämie einer gewerblichen Gebäudeversicherung hängt, neben dem Versicherer und den abzusichernden Risiken, auch von diversen tariflichen Optionen ab.

 

Einer der Hauptfaktoren bei der Prämienbildung ist der Wert des zu versichernden Gebäudes. Ein wertvolles Gebäude muss höher abgesichert werden. Dies steigert die zu zahlende Prämie. Ein weiterer Kostenfaktor ist der Gebäudestandpunkt. Ist der Betriebsstandpunkt besonders risikobehaftet, beispielsweise durch häufige Naturkatastrophen oder hohe Einbruchraten, erhöht dies ebenfalls die Prämienhöhe. Unterschiedliche Versicherer fordern unterschiedliche Prämien. Erfüllt das Unternehmen bestimmte, vom Versicherer gesetzte, Voraussetzungen, wie beispielsweise Sicherheitsvorkehrungen, kann es Rabatte geben.

 

Aber auch grundsätzliche Tarifoptionen können einen großen Einfluss auf den Preis der gewerblichen Gebäudeversicherung haben. Die wichtigsten Einflussfaktoren werden im Folgenden aufgezeigt:

 

Deckungssumme (Versicherungssumme):

 

Die Deckungssumme bestimmt den Schutzumfang der Versicherung. Je höher die Versicherungssumme, desto höher wird auch die Prämie ausfallen.

 

Vertragslaufzeit:

 

Ebenfalls Einfluss auf die Prämienhöhe hat die Vertragslaufzeit. Eine lange Laufzeit verspricht häufig eine niedrigere Prämie.

 

Versicherungsumfang:

 

Die Grundabdeckung der betrieblichen Gebäudeversicherung sichert nur Schäden in Folge von Sturm, Hagel, Leitungswasser und Feuer ab. Weitere Risiken lassen sich jedoch mit Zusatzbausteinen absichern. Zusätzliche Leistungen verursachen allerdings auch zusätzliche Kosten.

 

Selbstbeteiligung:

 

Bei dem Selbstbehalt handelt es sich um den Schadensanteil, welcher der Unternehmer im Schadensfall selbst zu tragen hat. Dabei mindert eine hohe Selbstbeteiligung die Prämie der Versicherung.


Wie findet man den richtigen Tarif für eine gewerbliche Gebäudeversicherung?

Den richtigen Tarif zu finden ist nicht immer einfach. Vor Beginn der Versicherungssuche sollten einige Kriterien festgelegt werden.

 

Wer eine gewerbliche Gebäudeversicherung sucht, wird schnell feststellen, dass das Angebot groß ist.

 

Bevor die Suche aber überhaupt begonnen werden kann, sollte eine ausführliche Risikoanalyse vorgenommen werden. Relevant sind vor allem die möglichen Risiken, die es zu versichern gilt oder die versicherbar sind. Im nächsten Schritt sollten die eigenen Ansprüche an die Gebäudeversicherung geklärt werden. Legt der Immobilienbesitzer besonders hohen Wert auf eine niedrige Prämie, kann es sich lohnen eine Selbstbeteiligung sowie eine niedrigere Prämie zu wählen. Steht stattdessen eher ein umfangreicher Versicherungsumfang im Fokus empfiehlt sich die Wahl einer hohen Deckungssumme. Sobald der Gewerbetreibende die gewünschten Anforderungen festgelegt hat, empfiehlt sich ein Vergleich aller Angebote.


Was sind typische Schadensfälle der gewerblichen Gebäudeversicherung?

Sturm zerstört Dach

 

Schäden durch Unwetter.

 

Ein Geschäftsgebäude kommt in Folge eines starken Sturmes zu schwerwiegendem Schaden. Während dem Sturm wurde das Dach des Gebäudes komplett abgedeckt und mehrere Fenster wurden beschädigt. Die gewerbliche Gebäudeversicherung übernimmt sämtliche Kosten der Aufräumarbeiten und der Wiederinstandsetzung des Daches. Die eingeschlossene Glasversicherung kommt für die Reparatur der beschädigten Fenster auf.

 

Kurzschluss löst Brand aus

 

Gebäudebrand.

 

Ein Kurzschluss an einer Lampe verursacht ein Feuer in einem Bürogebäude und hinterlässt einen erheblichen Schaden. Dabei brennen Teile des Dachstuhls vollkommen aus. Während der Wiederinstandsetzung muss der Betrieb temporär eingestellt werden. Die betriebliche Gebäudeversicherung übernimmt die gesamten Reparaturkosten, während die mit eingeschlossene Betriebsunterbrechungsversicherung den Ertragsausfall kompensiert.